Heilkraft-Ritual der Sekhmet

Material: ein Amulett, vorzugsweise aus Gold, Löwen- oder Drachensymbolik ist angebracht. Auch Kristallanhänger, am besten in Rot oder Gelb, können verwendet werden. Besonders geeignete Steine sind Citrin oder Topas als Naturkristalle (nicht künstlich behandelt).Das Amulett kann nach der Zeremonie bei Kranheiten getragen werden oder gegen Angst im Dunkeln oder Alpträume verwendet werden.
Alternativ kann die heilkräftige Energie auch direkt auf ein krankes Mitgeschöpf (auch Tiere) übertragen werden, das dann an der Zeremonie teilnimmt.
Amulette sollten vorbereitet werden, indem sie für einige Zeit dem Sonnenlicht und dem Wind auf einem freien Feld ausgesetzt werden; danach kann man sie mit Wald- oder Gartenerde abreiben und in einer Quelle waschen.
Ein Kranker sollte sich einige Zeit in einem Garten (warm eingepackt!), vielleicht auf einem Ruhebett oder einer Liege, dem Licht aussetzen und entspannen.

Priesterin: Ich rufe Sekhmet, die Löwin, die heilkundige Göttin! Komm zu uns und schenke uns Deine heilkräftigen Energieströme, denn wir wollen das Leiden eines Mitgeschöpfes lindern!

Orakel der Sekhmet: Ihr tut gut daran, mich zu rufen, denn auch wenn viele mich noch immer für eine blutrünstige Kriegsgöttin halten, so waren doch schon im Altertum Sekhmetpriester mehr als kundige Ärzte denn als kriegerische Priester bekannt.
Ich bin die Löwin, die mit dem heißen Wüstenwind kommt, das ist wahr. Und es ist auch wahr, daß dieser Wind die Krankheiten bringt. Denn auch die mikroskopischen Lebensformen, die Bakterien, die Viren, die Pilzsporen, sind Leben und damit heilig. Auch sie haben das Recht, sich auszubreiten, und wer von euch weiß, zu was sie sich noch entwickeln werden? In euren Körpern leben viele Organellen, die einst solche Vagabunden waren und sogar Krankheiten erzeugt haben. Aber genauso, wie sich vor Milliarden Jahren in den Urozeanen die bis dahin einzeln lebenden und jagenden Zellen zu größeren Organismen zusammenschlossen, können sich noch heute die winzigen Jäger einer großen Gemeinschaft anpassen und anschließen zum Wohle aller, genauso, wie auch ihr Menschen euch einem Stamm oder einer Gemeinschaft anschließt und zum Wohle aller auf ein paar eigensinnige Marotten verzichtet.
Das bedeutet aber nicht, daß ihr jedes Geschwür, jedes Fieber, jedes verschimmelte Brot heiligen und klaglos erdulden müßt. Erfreut euch an der Gesundheit eurer Körper, und ihr ruft mich zu Recht, wenn die mikroskopisch kleinen Jäger wieder einmal über die Stränge schlagen und in ihre Schranken gewiesen werden müssen! Daher will ich euch helfen und die Krankheiten, die euch befallen haben, von euch nehmen. Aber vergeßt nicht, niemals werde ich meine einzelligen Kinder ganz aus der Welt verschwinden lassen!

Teilnehmer: Große Mutter, Heilige Göttin, die von den Menschen in so vielen Ländern unter ungezählten Namen verehrt wird, ich bitte Dich, nimm diesen Weihrauch von uns an!
(Weihrauch wird dargeboten)

Priesterin:Im Namen der Isis-Sekhmet, der Großen Ärztin, reinige ich dieses Amulett durch den Weihrauch, der das Geistelement symbolisiert.
(Nimmt Amulett auf und hält es in den Rauch. Alternativ wird an dieser Stelle der Kranke nach vorne gebracht und atmet etwas Weihrauch ein, aber nur, wenn das seine Atemwege nicht zu sehr reizt!)
Große Ärztin, sende uns Dein heilkräftiges Licht!
(Sie hält das Amulett nach oben, und alle Teilnehmer visualisieren strahlend goldenes Licht, das das Amulett durchströmt und einen regelrechten Strahlenkranz darum ausbildet. Alternativ wird goldenes Licht visualisiert, das den Körper des Kranken einhüllt und alle Flecken und dunklen Stellen in seiner Aura verblassen läßt. Man kann sich dazu direkt um ihn herum aufstellen.
Die Vision soll für einige Zeit aufrechterhalten werden)

Priesterin/Teilnehmer: Laßt uns nun eine Traumreise zur Großen Ärztin unternehmen!

(Alle lassen sich in bequemer Meditationshaltung nieder. Der Kranke sollte möglichst liegen)

Wir schließen die Augen und entspannen uns. Vor uns nehmen wir das Zeichen des Ankh wahr, des ägyptischen Lebensschlüssels der Isis. Wir gehen langsam darauf zu, sehen farbige Schleier in der Schlaufe wehen. Uns umweht das Rot der körperlichen Kräftigung, und intensiv spüren wir das satte Grün der Gesundheit durch uns strömen, ebenso wie das Blau der Spiritualität und das Violett der Weisheit.
Wir stehen auf einer Wiese. Es ist ein angenehm warmer Sommertag, die Sonne scheint, und vielleicht kannst Du Vögel singen hören. Gibt es Blumen in der Wiese? Kann man sogar ihren Duft riechen?
Vor uns sehen wir einen schmalen Pfad, der zu einem kleinen Wald in der Nähe führt. Ich möchte Dich einladen, dem Pfad zu folgen, zu entdecken, was in diesem kleinen Wald wartet. Beim Näherkommen weht ein angenehmer Wind, und vielleicht kannst Du die Blätter der Bäume ja geheimnisvoll rascheln hören.
Ich möchte Dich bitten, folge dem Pfad in den Wald. Du wirst feststellen, daß er schon nach kurzer Strecke in eine kleine Lichtung mündet, auf der eine Hütte steht. Du fragst Dich vielleicht, wer wohl dort wohnt, als auch schon die Tür aufgeht und eine ältere Frau in einem weißen Gewand heraustritt. Sie winkt Dir freundlich zu, und Du weißt, daß sie Dich schon erwartet. Beim Näherkommen bemerkst Du vielleicht, daß sie schon graue Strähnen in den Haaren hat und ganz goldbraune Haut. Und wenn Du genau hinsiehst, bemerkst Du vielleicht auch ihre Katzenaugen, die Dich voll mütterlicher Wärme und Liebe anblicken.
Sie lädt Dich ein, in ihre Hütte, aus der Dir angenehme Düfte von Kräutern und heilenden Essenzen entgegenwehen, einzutreten und auszuruhen.

*** Pause ***

Es ist an der Zeit, zurückzukehren. Du bedankst Dich herzlich bei Deiner Gastgeberin, atmest noch einmal tief die belebenden Düfte ein, die sie umgeben, und machst Dich gestärkt wieder auf den Rückweg. Du überquerst die Lichtung, gehst zurück zum Waldrand, und wieder weht ein sanfter Wind, der die Bäume leise rascheln läßt. Vor Dir erblickst Du wieder die Wiese mit den Blumen, und auch die Vögel singen noch. Du spürst noch einmal die angenehmen Sonnenstrahlen, ehe Du wieder auf das Ankh zutrittst.
Wieder wehen die Schleier in der Schlaufe, Du spürst das Violett der Weisheit, gehst durch das Blau der Intuition, badest genußvoll im Grün der Gesundheit und schließlich im Rot der neu gewonnenen Kraft.
Wir gelangen wieder ins Hier und Jetzt, fühlen uns von unserer Reise erfrischt und gestärkt und erinnern uns deutlich an alle Geschehnisse bei der älteren Frau in der Hütte.

(Teilnehmer tauschen, soweit gewünscht, Erfahrungsberichte aus)

Priesterin: Im Namen der Göttin der Heilkunst, des Lichtes und des Lebens versiegele ich die gespendete Energie in Dir.
(Sie reibt das Amulett mit einem wohlriechenden Körperöl ab. Rose oder Mandel ist geeignet. Alternativ salbt sie mit dem Öl dem Kranken die Stirn)

Teilnehmer: Ich danke der Göttin für die Kraft und den Segen, die sie so großzügig spendet! Wer an sie glaubt und sich an sie wendet, wird nicht enttäuscht werden! Möge sie allen Wesen der Welt so freigiebig ihren Segen und ihr Licht spenden!

Alle Teilnehmer: So möge es sein!

- Ende -

© 2001 Diane Neisius



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